Allgemeine Daten
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Signatur | |
↳ neu | Paris, Bibliothèque nationale de France, Sam. 1 |
↳ alternativ | alte Signatur : Paris 42 alte Signatur : Peiresc Sam. 2 alte Signatur : Ancien fond 2 alte Signatur : Samar. 4 (Vorsatzblatt) |
Katalog | JEAN-PIERRE ROTHSCHILD, Catalogue des manuscrits Samaritains, Paris: Bibliothèque nationale, 1985, S. 35f. |
Typ | Handschrift |
Formtyp | Kodex |
Link zu Sekundäreinträgen | Paris, Bibliothèque nationale, Sam. 1 / Kaufvertrag nach Exodus |
Erwerbung | Kaufdatum : 1630 |
Inhaltliche Beschreibung und Geschichte der Handschrift
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Sprache | Hebräisch |
Alphabet | Samaritanisches Hebräisch |
Region | Islamische Welt / MENA-Region |
Datum | |
↳ Abschrift | vor Mitte 13. Jh. |
Titel | |
↳ wie in Hs. | תורה תמימה |
↳ wie in Referenz | Samaritanischer Pentateuch |
↳ Varianten | Samaritanische Tora |
Vollständigkeit | Anfang u. Schluss fehlen |
Thematik | Samaritanischer Pentateuch |
Inhalt | Gen 18,2–Lev 14,39; Lev 17,4–Dtn 7,5 |
Einträge/Stempel | Die Kapitelanfänge wurden am äußeren Seitenrand mit brauner Tinte durch „Cap.“ und die entsprechende römische bzw. „arabische“ Zahl markiert. Ähnlich wie in Ms. Biblioteca Vaticana, Barb. Or. 1, die auch zur Bibliothek von Peiresc gehörte, wurden an einigen Stellen Abweichungen vom Masoretischen Text durch kleine senkrechte bzw. waagerechte Striche in schwarzer Tinte über den betreffenden Buchstaben bzw. Wörtern und einen kleinen waagerechten Strich für jede Fundstelle am Außenrand einer Zeile gekennzeichnet.
An einigen Stellen sind am Seitenrand und innerhalb des Textes Marker in Form eines oder zweier Kreuze bzw. eines Striches mit zwei Punkten (Varianten des Zeichens ÷) eingetragen, deren Bedeutung unklar ist. Häufig stehen sie mitten in einem Vers; es ist in den meisten Fällen weder ein Bezug auf textimmanente Probleme noch einer auf Unterschiede zum MT erkennbar. Zu Beginn und Ende der Handschrift sowie vor und nach den fehlenden Seiten zwischen Lev 14,39 und Lev 17,4 wurde in Latein auf die fehlenden Textteile verwiesen. Auf fol. 155r wurde schräg am unteren Seitenrand ein unvollständiges Alphabet, möglicherweise als Schreibübung, ausgeführt. Weitere Schreibübungen finden sich u. a. auf fol. 18r, 35r, 47v, 98r. Auf einem der vorderen Vorsatzblätter wurde vermerkt: »Volume de 258 Feuillets / les Feuillets 13, 20, 31, 64 sont mutilés / 28 Février 1920«. |
Editionen/Literatur | Editionen: GALL, HPS, Apparathandschrift F; SCHORCH, SP, Apparathandschrift P1.
Literatur: GALL, HPS, S. IX; JEAN-PIERRE ROTHSCHILD, Catalogue des manuscrits Samaritains, Paris: Bibliothèque nationale, 1985, S. 12f., 35f.; KENNICOTT, Dissertatio generalis, S. 468, Nr. 334; HERMANN ZOTENBERG, Manuscrits orienteaux. Catalogues des manuscrits hébreux et samaritains de la Bibliothèque impériale, Paris: Imprimerie imperiale, 1866, S. 235. |
Personendaten
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Besitzer | |
↳ Name | Peiresc, Nicolas Claude Fabri de |
↳ Lebensdaten | * 01.12.1580 in Beaugensier (Provence) † 24.06.1637 in Aix-en-Provence |
Äußere Beschreibung
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Anzahl der Bände | 1 |
Einband | Material : Bibliothekseinband aus rotem Leder; Goldprägung, vorn und hinten das Signum von Peiresc. Bindung auf Holzbrettchen oben und unten. Aufschrift auf dem Buchrücken: „FRAGM֞TA BIBLIÆ / SAMARITANORVM / HEBRAYCAE / ANTIQVIORIS / M. S.“ Das Y ist gestaltet wie ein dreiarmiger Leuchter.
Die Vorsatzblätter (je eine gefalzte Doppelseite) wurden für die Bindung mit einem Fragment eines lateinischen liturgischen Kalenders der Kartäuser verstärkt, der zwischen 1282 und 1334/35 geschrieben wurde; s. ROTHSCHILD, Catalogue, S. 35f. mit Anm. 2. |
Beschreibstoff | |
↳ Material | Pergament |
↳ Zustand | Anfang und Ende der ursprünglichen Handschrift sowie fünf Folioseiten in Leviticus sind verloren. Über den Rest des Buches Genesis hinweg sind die Seiten des weichen Pergaments im unteren Teil durch Risse und Knitter teilweise stark beschädigt. Einige Risse wurden genäht (z. B. fol. 7, 24, 29, 31 …), andere später mit durchsichtigen Streifen überklebt (z. B. fol. 4, 12, 14, 20 …). Eingerissene Seiten wurden zum Teil mit Papier ergänzt. Aus fol. 112 und 172 wurden am Rand viereckige Stücke ausgeschnitten. Kleinere und größere fleckige Partien ziehen sich durch die gesamte Handschrift. |
Lagen | Fol. 12–151 (Lagen 2–15) und fol. 157–256 (Lagen 17–26) bestehen aus regelmäßigen Quinionen, beginnend mit der Haarseite. In der 1. Lage fehlt eine Seite des ursprünglichen Quinions, fol. 11 wurde deshalb vom Restaurator mit fol. 1 verbunden. Die 16. Lage (fol. 152–156) ist fragmentiert zu einem Binion mit einem Einzelblatt (fol. 154) in der Mitte. Fol. 257 und 258 sind als Überreste einer nicht mehr vollständigen 27. Lage als Einzelblätter an fol. 256 angenäht worden. |
Blattzahl | II + 256 + II fol.
(Die Foliozählung läuft von 1 bis 258, die Seitenzahlen 2 und 3 wurden nicht vergeben, obwohl an dieser Stelle kein Text fehlt.) |
Blattformat | ca. 20,3 cm x 23,5–24,0 cm |
Textspiegel | ca. 12,5–12,8 cm x 15,0–16,0 cm |
Außenmaße | ca. 24,5 cm x 21,5 cm x 10,6 cm |
Zeilenzahl | 24–25 (Ausnahme fol. 4: 29–30 Zeilen) |
Spaltenzahl | 1 |
Kustoden | keine |
Schrift | |
↳ Duktus | hebräisches Alphabet → samaritanisches Hebräisch |
↳ Tinte | bräunlich schwarz |
Anmerkungen | Es gibt keinen Paratext, der bei einer Datierung helfen könnte. Das sehr schlichte Layout mit einem 1:1-Rahmen und einfachen Qiṣṣa-Zeichen deutet jedoch auf eine Entstehung nicht später als die erste Hälfte des 13. Jh. hin. Die Datierung von Zotenberg in das 10. oder 11. Jh. dürfte jedoch zu früh liegen; ZOTENBERG, Manuscrits orienteaux, S. 135. Gall vermutet, es könnte sich um eine Schwesterhandschrift des Schreibers von Ms. Cambridge, University Library, Add. 714 (datiert in das Jahr 616 H. ≈ 1219/20) handeln; s. GALL, HPS, S. IX. Dies scheint jedoch eher unwahrscheinlich aufgrund der Tatsache, daß alle bekannten Handschriften des Schreibers Abī Bārākāta ein Großes Schreibertaschkil am Anfang von Deuteronomium und ein Taschkil zur Mitte der Tora und Texte zur Zählung der qiṣṣəm aufweisen; andere Taschkile finden sich in einzelnen der Handschriften. Auch die Schrift weist bei aller Ähnlichkeit auf den ersten Blick im Detail Unterschiede auf.
Fol. 4, das auf fol. 1 folgt und nahtlos an dessen Text anschließt, weist einen anderen Schreibduktus auf als die anderen Seiten und ist mit 29 bzw. 30 Zeilen und bis zu 28 Buchstaben pro Zeile auch dichter beschrieben als diese. Das Layout weist zum linken Rand hin größere Leerstellen auf und wirkt dadurch unruhiger als im Rest der Handschrift. |
Technische Daten
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Bearbeiter | Evelyn Burkhardt |
Statische URL | https://samaritana.theologie.uni-halle.de/receive/SamaritanaMSBook_manuscript_00000035 |
MyCoRe ID | SamaritanaMSBook_manuscript_00000035 (XML-Ansicht) |
Lizenz | |
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