Allgemeine Daten
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Signatur | |
↳ neu | Paris, Bibliothèque nationale de France, Sam. 2 |
↳ alternativ | alte Signatur : Oratoire A 75 |
Katalog | JEAN-PIERRE ROTHSCHILD, Catalogue des manuscrits Samaritains, Paris: Bibliothèque nationale, 1985, S. 36–39, Nr. 2. |
Typ | Handschrift |
Formtyp | Kodex |
Link zu Sekundäreinträgen | Paris, Bibliothèque nationale, Sam. 2 / 01 Schreibertaschkil Paris, Bibliothèque nationale, Sam. 2 / 02 Mitte Paris, Bibliothèque nationale, Sam. 2 / 03 Ende Gen Paris, Bibliothèque nationale, Sam. 2 / 04 Ende Ex Paris, Bibliothèque nationale, Sam. 2 / 05 Ende Lev Paris, Bibliothèque nationale, Sam. 2 / 06 Ende Num Paris, Bibliothèque nationale, Sam. 2 / 07 Ende Dtn Paris, Bibliothèque nationale, Sam. 2 / 08 Ende Tora und sēdāri maqrāta Paris, Bibliothèque nationale, Sam. 2 / 09 Kolophon Paris, Bibliothèque nationale, Sam. 2 / 10 Kauf Ex Paris, Bibliothèque nationale, Sam. 2 / 11 Kauf Gen |
Externer Link | Online-Katalogeintrag der BnF mit Digitalisat vom Mikrofilm |
Erwerbung | Kaufdatum : 1616 |
Inhaltliche Beschreibung und Geschichte der Handschrift
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Sprache | Hebräisch |
Alphabet | Samaritanisches Hebräisch |
Region | Islamische Welt / MENA-Region |
Datum | |
↳ Abschrift | 746 H. ≈ 1345/46 |
Titel | |
↳ wie in Hs. | תורה תמימה |
↳ wie in Referenz | Samaritanischer Pentateuch |
↳ Varianten | Samaritanische Tora |
Vollständigkeit | vollständig |
Thematik | Samaritanischer Pentateuch |
Inhalt | Gen 1,1–Dtn 34,12 |
Einträge/Stempel | Verschiedene spätere Hände haben in der Handschrift Glossen hinterlassen. In den Büchern Genesis und Exodus finden sich zwischen den Zeilen kleine senkrechte Striche und Kreise, auf die an den Rändern durch waagerechte Striche hingewiesen wird, ähnlich den Markierungen von Unterschieden zwischen MT und SP in Ms. Biblioteca Apostolica Vaticana, Barb. or. 1, und Ms. Paris, Bibliothèque nationale, Sam. 1. Fraser hat jedoch einen Zusammenhang mit den arabischen Marginalien hergestellt, die darauf hindeuten, daß es sich um die Kennzeichnung von qāṭāfəm zur verkürzten liturgischen Lesung aus der Tora handelt; s. FRASER, “Marginalia”, S. 105–109.
Die Kapitel und Verse wurden von mehreren europäischen Händen in brauner und schwarzer Tinte und mit Bleistift numeriert, zum Teil wurden bereits bestehende Zählungen durch identische Angaben in anderer Hand ersetzt. Weiterhin finden sich lateinische Randglossen in Tinte und Bleistift sowie Markierungen der Lagen durch den Schreiber der Folionumerierung. Neben einer durchgängigen Kapitel- und Verszählung mit Bleistift finden sich von derselben Hand auch zahlreiche Randglossen philologischen Inhalts, in denen der Text mit dem Text des MT verglichen wird (so z. B. auf S. 25: „Jod paragog.“; fol. 37v: „He abondat (?)“; fol. 39v: „lege מה לך“ (zu Gen 21,18); fol. 84r: [Jo]d pro He.“ zu Ex 2,10 משיתיו; fol. 228r „[D]aleth pro Rech“ zu Dtn 1,22, das Dalet im Text wurde mit Bleistift durchgestrichen. Von derselben Hand, vermutlich jener von Jean Morin, stammt auch eine Anmerkung, die unter die abschließenden Paratexte auf fol. 272r mit Bleistift geschrieben wurde: „Il ne faut rien imprimer / de ce qui est en cette page“. Auf fol. 170v–172v wurden ausgewählte erste bzw. letzte Buchstaben einer Zeile am Rand daneben in Bleistift in Quadratschrift wiedergegeben, jeder Buchstabe des Alphabets kommt nur je einmal vor. Am Anfang der Handschrift ist auf fol. IIv ein gedrucktes Blatt mit dem Titel Typus Nummorum Samaritanorum und Reproduktionen antiker samaritanischer Münzen sowie einem Alphabet der auf den Münzen verwendeten Buchstaben eingeklebt. Als Autor wird Johann Heinrich Huber (1677–1720) genannt. Ein weiterer Druck, der auf fol. IIIr eingeklebt wurde, trägt den Titel « Medailles Samaritaines » und bildet Münzen und Transkriptionen der darauf enthaltenen Inschriften ab. Eingefügt ist ein lateinischer Katalogeintrag des Bibliothekars Jacobus (Jaques) Le Long aus dem Jahr 1791 unter der Überschrift Oratorij Parisiensis catal. inscriptus A :75:. Auf der vorletzten Seite (fol. 271v) wurde direkt unter die Zählung der qiṣṣəm und die Formel für die Vollendung der Tora das auf Papier gedruckte und ausgeschnittene ovale Signet des Oratoire de France in Form einer Dornenkrone mit der Inschrift „IESVS MARIA“ gezeichnet. Ein ähnliches, aber nicht identisches Signet findet sich auch in Ms. Paris, BnF, Sam. 4, das auch aus dem Bestand des Oratoire de France stammt. Eintragung auf fol. 271v, unten links: 1986. Eintragung auf fol. Vr oben: Andreas Cristianus Hwiid. [ ] Copenhague 1780. Eintragungen auf dem letzten Vorsatzblatt: /???/ BE 1 Apud Kennicottum 363. Scriptus videtur exeunte sæc. 11.°; in einem Kasten: Olim 60; aliter A 75: hodiè II. |
Editionen/Literatur | Editionen:
SCHORCH, SP, Apparathandschrift P2; GALL, HPS, Apparathandschrift B; „Pariser Polyglotte“ = Biblia 1. Hebraica 2. Samaritana 3. Chaldaica 4. Græca 5. Syriaca 6. Latina 7. Arabica quibus textus originales totius Scripturæ sacræ quorum pars in editione Complutensi, deinde in Antverpiensi regiis sumptibus extat, nunc integri ... exhebentur. Tom. VI: Pentateuchus Syriacus, Arabicus et Samaritanus, Parisiis: Vitray et al., 1632; „Londoner Polyglotte“ = Biblia Sacra Polyglotta …, Londini: Roycroft, 1655–57. Literatur: JEAN-PIERRE ROTHSCHILD, Catalogue des manuscrits Samaritains, Paris: Bibliothèque nationale, 1985, S. 36–39, Nr. 2; HERMANN ZOTENBERG, Manuscrits orienteaux. Catalogues des manuscrits hébreux et samaritains de la Bibliothèque impériale, Paris: Imprimerie imperiale, 1866, S. 235, Nr. 2; KENNICOTT, Dissertatio generalis, S. 475f., Nr. 363; SILVESTRE DE SACY, « Correspondance des Samaritains de Naplouse, pendant les années 1808 et suiv. », in: Notices et extraits des manuscrits de la Bibliothèque du Roi et autres bibliothèques, publiés par l’Institut royal de France, Bd. 12, Paris: Imprimerie royale, 1831, S. 8 ; GALL, HPS, S. VII–IX; JAMES G. FRASER, “Documents from a Samaritan Genizah in Damascus”, in: Palestine Exploration Quarterly 103 (1971), S. 86–88; ders., “Marginalia of the Bibliothèque nationale Ms. Samaritain 2”, in: Abr-Nahrain 11 (1971), S. 105–109; ders., “A Checklist of Samaritan Manuscripts Known to Have Entered Europe before A.D. 1700”, in: Abr-Nahrain 21 (1982–83), S. 10–27; Art. “Polyglot Bibles”, in: CSS, S. 187f. |
Personendaten
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Schreiber | |
↳ Name | Ab'rām ban Yāqob ban Ṭabya ban Sāʾēda ban Ab'rām |
אברהם בן יעקב בן טביה בן סעדה בן אברהם | |
Äußere Beschreibung
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Anzahl der Bände | 1 |
Einband | Material : rotes Leder mit Goldprägungen; auf dem vorderen und hinteren Buchdeckel das Signet des Oratoire de France „IESUS MARIA“ in einer stilisierten Dornenkrone; auf dem Buchrücken Titel: PENTATEVCHVS HEBRÆO-SAMARITICVS, darüber und darunter wiederholt das Signet des Oratoire. |
Beschreibstoff | |
↳ Material | Pergament |
↳ Zustand | Die Handschrift ist sehr gut erhalten. Einzelne Schäden an den Außenrändern – insbesondere am Anfang und Ende der Handschrift – wurden mit Pergament ausgebessert. Die inneren Falze wurden teilweise mit Papier verstärkt. Die etwas stärker an den Rändern zerstörte erste Seite wurde mit künstlichem Pergament restauriert Gelegentlich finden sich Löcher im Pergament, die bereits vor dem Beschreiben vorhanden waren.
An den Seitenrändern wurden die Blätter um mindestens 11 mm beschnitten, auf fol. 50v wurde eine Randglosse mit der Kapitelangabe vor dem Beschnitt bewahrt und steht um diese Breite über. |
Lagen | S. 1 – fol. 146v: 13 Quinionen; fol. 147–158: 1 Senio; fol. 159–268: 11 Quinionen, fol. 269–272: Reste eines Ternio; jeweils beginnend mit der Haarseite. Die Doppelblätter wurden zum Teil aus Einzelblättern zusammengesetzt.
Die Lagen wurden mit lateinischen Buchstaben in der Mitte des unteren Randes gekennzeichnet. In den Lagen O bis V wurden von einer anderen Hand mit rotbraunem Stift die einzelnen Seiten einer jeweiligen Lage von 1 bis 20 numeriert. |
Blattzahl | V + 256 + II fol.
(Fol. 1–35 sind mit Seitenzahlen, fol. 36–272 als Folioangabe auf der Recto-Seite numeriert. Die Seitenzahl 96 wurde doppelt vergeben.) |
Blattformat | ca. 25,2–25,4 cm x 31,6–32,0 cm
Lage T (fol. 199–208): 25,2 cm x 30,8–31,0 cm |
Textspiegel | ca. 16,7–17,0 cm x 19,8–20,5 cm |
Zeilenzahl | 30–31 |
Spaltenzahl | 1 |
Kustoden | keine |
Schrift | |
↳ Duktus | hebräisches Alphabet → samaritanisches Hebräisch |
↳ Tinte | braun |
Anmerkungen | Die Handschrift ist das erste bekannte Exemplar des Samaritanischen Pentateuchs, das nach Europa gelangte. Pietro della Valle erwarb es 1616 in Damaskus und übergab es Achille Harlay de Sancy, dem französischen Botschafter in Konstantinopel. Dieser kehrte 1619 nach Paris zurück und trat in das Oratoire de France ein, woraufhin seine Bibliothek bis 1623 in die Bibliothek des Oratoire eingegliedert wurde. Dort hatte Jean Morin Zugang zu dieser Handschrift und machte sie zur Grundlage für die erste gedruckte Edition des samaritanischen Texts im Rahmen der Pariser Polyglotte (erschienen in Bd. 6 im Jahr 1632). |
Technische Daten
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Bearbeiter | Evelyn Burkhardt |
Statische URL | https://samaritana.theologie.uni-halle.de/receive/SamaritanaMSBook_manuscript_00000036 |
MyCoRe ID | SamaritanaMSBook_manuscript_00000036 (XML-Ansicht) |
Lizenz | |
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